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Earth Choir Kids
Gemeinsam sind wir stark – Unsere Stimmen für das Klima
von Sylvana Bauer
Fragen wir uns nicht alle: Was können wir als Einzelne*r für das Klima tun, geschweige denn, wie können den Klimawandel aktiv unterstützen?
32 Kinder und Jugendliche haben sich diesem Thema unter dem Titel: „Earth Choir Kids“ angenommen und von Januar bis Juli 2023 Plakate gefertigt, Wissen gesammelt, Lieder einstudiert und diese am Samstag den 08.07.2023 im Von-Busch-Hof in Freinsheim musikalisch zum Besten gegeben.
Es waren die jungen Chorsänger*innen aus den Reihen der „Piepmätze“ und des „Regebogenchors“ der Musikschule Freinsheim e.V. sowie die „Coolen Bibelsänger“ der protestantischen Kirchengemeinde Freinsheim. Sie sangen mit Begeisterung und Leidenschaft für ein gemeinsames Bewusstsein zum notwendigen Kampf gegen den Klimawandel. „EARTH CHOIR KIDS – unsere Stimmen für das Klima“ ist das neue Klima-Song-Projekt des Kinderliederkomponisten Reinhard Horn.
Souverän dirigierte und moderierte die Chorleiterin Dagmar Rosemann die Chöre und das Publikum durch das Programm. Sie spickte es gekonnt mit greifbaren und praktischen Beispielen aus unserem Alltag zur Veranschaulichung der Auswirkungen unseres Klimas und informierte über Arbeit der Chöre.
Begleitet wurden die Kinder und Jugendlichen von den Musikerinnen Elisabeth Maroschek an der Querflöte und Takako Furukawa am Flügel. Mit Staunen und Stolz über die Begleitung der Musikinstrumente trugen die Sänger*innen das Publikum mit ihrem Gesang für eine gute Stunde in eine klimabewusste Welt und ließen Geschwisterkinder zwischen den Stuhlreihen ausgiebig tanzen.
Trotz vieler weiterer kultureller Veranstaltungen an diesem Wochenende kamen zahlreiche Besucher, die sich anhand der liebevoll gestalteten Plakate informierten, welche Auswirkungen unser Tun hat - vom deutschen Müll auf Spitzbergen, Entsorgung von Geburtstagsparty-Müll, Umgang mit Licht, Strom, Digital-Ressourcen, seltenen Erden und vielem mehr.
Unterstützung fanden die Chöre auch in dieser Aufführung durch den Bürgermeister Matthias Weber, der mit einer gelungenen Einführung die Arbeit der Chöre, deren Engagement und Anliegen lobte. Dabei fand er auch dankende Worte für die vielen helfenden Hände, die ein solches Event braucht; neben den Musiker*innen dankte er z.B. der Technik, diesmal betreut durch Jürgen Kucks, und natürlich auch den zahlreich vertretenen Eltern.
Für das Klimaschutzbündnis Bad Dürkheim war Eckhard Rügauf mit von der Partie. Er zeigte die Parallelen der gemeinsamen Chorarbeit für harmonische Musik und des gemeinsamen Tuns für den Klimaschutz auf. „Zwar können wir mit Gesang das Klima nicht retten, aber wir können das nötige Bewusstsein dafür wecken“, so lobte Herr Rügauf die Aktivitäten der Chöre und zitierte weiterhin Eckhardt von Hirschhausen: „Das Klima der Welt ist ehrenamtlich nicht zu retten, wenn viele Hauptberuflich an seiner Zerstörung arbeiten.“ So bat er die Freinsheimer Earth Choir Kids: „Bleibt dran und wachst.“ Auch für die Erwachsenen im Publikum hatte er deutlich mahnende Worte: „Übernehmt Verantwortung anstatt zu verdrängen und zu verschieben, denn obwohl wir alle möchten, dass es unseren Kindern einmal besser gehen soll, so müssen wir uns aktuell sehr anstrengen, dass sie es überhaupt einmal so schön wie wir haben.“
Diese aufrufenden und mahnenden Worte konnten die Sänger*innen der Chöre für alle mit dem Lied „Komme was da wolle, ich brauche meine Scholle“ sehr gut begreiflich machen. Denn der Lebensraum der Eisbären verliert täglich an Umfang und wird immer „schlanker“.
Deswegen sangen die Earth Choir Kids mit Leidenschaft: „Im Namen der Tiere, wir Kinder sagen NEIN, das alles darf nicht sein!“ Dem Apell „Steht auf für das Klima!“ folgte das gesamte Publikum mit brandendem Applaus.
Dass „Chorkinder klug sind!“ wissen die Eltern bekanntlich, dass sie aber neben vielen Alltagstipps auch abends gemeinsam in der Badewanne im Kanon vom Klimaschutz singen, war selbst für mehrfache Chorkinder-Eltern doch eine überraschende Erfahrung in dieser Zeit gewesen.
Ebenso waren für die jüngeren Chorkinder, in deren Schule die Themen des Klimawandels noch nicht behandelt wurden, die Zusammenhänge überraschend: Warum leiden z.B. die Pinguinkinder unter dem Klimawandel? Wenn es statt Schnee nur Regen in der Antarktis gibt, trocknet ihr Federkleid nicht, sie werden dadurch krank und kränker. Dieses und weiteres Wissen wurde anhand von Fakten aus Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft in der Chorgemeinschaft erarbeitet, so dass der Hintergrund zum Lied: „Alles hängt mit allem zusammen, die Erde ist ein kleines Dorf!“ auch genauso präsentiert werden konnte.
Wie in dem Lied „Eine Hand voll Erde“, aus der wir nach dem biblischen Vorbild geformt wurden, kommt es darauf an, was wir mit unserer „handvoll“ Erde anstellen, wie wir sie pflegen, teilen und zum Guten für alle kultivieren. Dies wurde von den Chören wunderbar mit großen Gesten und Gesang zum Leben erweckt. Der Aufruf dahinter? Achtsam mit dem umgehen, was uns umgibt und was jede*r von uns im Alltag als selbstverständlich nimmt.
Dass dies kein Zauberwerk ist, sondern unserem Zeitgeist entspricht, konnte mit einem Lied aus „Der Zauberer von OZ“ - „Over the Rainbow“ - durch die Sänger*innen verdeutlicht werden. Es wissen nicht nur begeisterte Leser*innen, dass in diesem Stück der Eisenmann um ein Herz, die Vogelscheuche um Verstand und der Löwe um Mut bitten, um ihr Leben lebenswerter zu machen. Mit diesem Lied füllte der Jugendchor, die „Coolen Bibelsänger“, den gesamten Von-Busch-Hof und brachte das Publikum zum Träumen.
Danach gab es eine Premiere: Es sangen die drei Chöre das Lied „Laudate dominum“ dreistimmig, in dem sie die Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer preisten und das Publikum begeisterten. Der darauffolgende nicht enden wollende Applaus führte zu einer segensreichen Zugabe mit dem Lied „Der Herr segne und behüte euch“, denn wenn die Earth Choir Kids daheim mahnen Kühlschränke zu schließen, das Licht auszumachen und lieber zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren als das Auto zu benutzen, dann braucht man Mut, Herz und Verstand!
EARTH CHOIR KIDS – das ist das große Klima-Song-Projekt des Kinderliederkünstlers Reinhard Horn zusammen mit Brot für die Welt, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der Deutschen Chorjugend, Greenpeace und der Kindernothilfe.
EARTH: Es geht um unsere Erde. Unser blauer Planet ist einzigartig im Weltall. Es gibt keinen Planeten B! CHOIR: Alle Songs sind für Chöre arrangiert. Je mehr Stimmen für Klimaschutz singen, desto besser! KIDS: Die Songs richten sich an Kinder und Jugendliche von 6 – 18 Jahren.
Gesungener Liedkalender
Zu ihrem Adventskonzert am 13. Dezember 2015 bekam die Musikschule Freinsheim Besuch von Nils Nager von der Rheinpfalz: http://www.nils-nager.de/kindernachrichten/einzelansicht/article/gesungener-adventskalender.html Unter der Gesamtleitung von Dagmar Rosemann sangen und spielten die Kinderchöre der Musikschule, der Jugendchor der Protestantischen Kirchengemeinde (Leitung: Susanne Grube) und die Blockflötenklasse Mechthild Alpers mit Unterstützung durch weitere Instrumentalisten ein festlich-vorweihnachtliches Programm im sehr gut besuchten Von-Busch-Hof. |
„Jedes Jahr ein Ringen ums Geld“
Stadt „Jedes Jahr ein Ringen ums Geld“ Freinsheim: Ministerpräsidentin Malu Dreyer trifft sich mit Kulturschaffenden – Musikschule im Mittelpunkt Mit Kulturinitiativen der Verbandsgemeinde Freinsheim sprach Ministerpräsident Malu Dreyer gestern bei ihrer „Regionenreise“ an die Mittelhaardt im Von-Busch-Hof über Kultur im ländlichen Raum. Vor allem die Finanzierung von Projekten und die Schwierigkeiten bei der Förderung der örtlichen Musikschule wurden thematisiert. Deren Leiterin Iris Raffeis betonte den Wert von Musik für die ganzheitliche Bildung der Kinder und die Entwicklung der Persönlichkeit. Sie wünsche sich eine verlässliche und unbürokratische Finanzierung und verwies auf die aktuell sehr schlechte Situation der Musikschule. „Wir arbeiten ausschließlich mit Honorarkräften als Musiklehrer, die schlecht bezahlt werden und nicht abgesichert sind“, so Raffeis, die ihre Funktion ehrenamtlich ausübt. „Jedes Jahr ist es ein Ringen bis zum Jahresende, ob das Geld reicht oder nicht.“ Bürgermeister Jürgen Oberholz und Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld erläuterten der Ministerpräsidentin kurz die Hintergründe. Die Dr.-Kausch-Stiftung habe in der Vergangenheit die kommunalen Mittel getragen, die nun aber weggefallen seien. Nach Oberholz’ Ansicht müsse die Verbandsgemeinde hier einspringen, nicht die Stadt. Der Kreis habe wegen des Entschuldungsfonds seine Zuschüsse ebenfalls streichen müssen. „Die Bedeutung der Musikschule ist vollkommen klar“, betonte Ihlenfeld und verwies auf eine Stiftung, die für kulturelle Initiativen eingerichtet worden sei. „Ich darf Sie alle ermuntern, dafür Anträge zu stellen“, forderte er die Anwesenden auf. Dreyer warb sehr dafür, gemeinsam eine Lösung für die Musikschule zu finden. Rainer Schick vom Von-Busch-Hof-Consort betonte ebenfalls, wie wichtig Kulturangebote für den ländlichen Raum seien. Ohne die großen Institutionen wie in Ludwigshafen und Mainz könne das jedoch nicht funktionieren, wies er auf die Profimusiker des Consorts hin. Dem schloss Dreyer sich an: „Wir brauchen starke Zentren, damit der ländliche Raum überleben kann. Man braucht Leuchttürme, die ins ganze Land ausstrahlen.“ Der Nachmittag habe sie in dem bestätigt, was sie empfinde: „Wir haben eine lebendige Kultur in diesem Land, die gefördert werden muss.“ Stellvertretend für die Kulturschaffenden in Stadt und Region hatten sich neben der Musikschule und dem Busch-Hof-Consort die Literarische Lese und das „Theader Freinsheim“ zu Beginn des Treffens kurz vorgestellt. Über den Bürgerempfang mit Malu Dreyer gestern Abend in Neustadt berichten wir in der morgigen Ausgabe. (bnh) |
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Reihe der Freinsheimer Sonntagsmatineen startet
Eins, zwei oder drei
Reihe der Freinsheimer Sonntagsmatineen startet
Von Doris Aust
Freinsheim. Bei der Premiere der nach zehnjähriger Pause wiederbelebten Sonntagsmatineen der Freinsheimer Musikschule vereinten die Geigerin Sylvia Würtz, die Flötistin Nina Galan und der Bratscher Roland Würtz am Sonntagmorgen im Barocksaal des historischen Freinsheimer Rathauses unter dem Titel „Eins, zwei, drei – Solo, Duo, Trio“ eine Auswahl mit Werken von Bach bis Mozart.„Klassik at it's best“, versprach Roland Würtz den erwartungsfroh gestimmten Zuhörern – und ergänzte: „Wer neugierig ist, wird unvergessene Momente erleben bei dieser Kunst des leisen und intimen Musizierens.“ Den Beweis dafür trat er direkt danach selbst an: Aus der Suite III in C für Viola solo von Johann Sebastian Bach spielte der Weisenheimer einfühlsam die Sarabande mit dem b-a-c-h-Motiv und die Bourrée I und II. Die volle weiche Klang der Viola verwandelte die einzelnen Noten zu einem Klangbild von perfekter Harmonie. Der Cellist Pablo Casals sagte über diese Suiten: „Sie sind die Quintessenz von Bachs Schaffen, und Bach selbst ist die Quintessenz aller Musik.“ Tatsächlich stellen diese Solo-Suiten hohe Anforderungen an den Spieler, stehen für höchste Virtuosität. Der Vortrag von Roland Würtz bestätigte dies.Im Anschluss folgte ein besonderes Arrangement für Flöte und Viola. Mozart komponierte 1786 zwölf Duos für Bassetthörner (tiefe Klarinetten in F), Die ersten drei entstanden während einer Kegelpartie mit Freunden, wie Würtz, als Vorsitzender der Mozart-Gesellschaft Kurpfalz einer der ausgewiesensten Experten in der Region, in seiner kenntnisreichen Moderation verriet. Es sind Stücke, die aus einer guten Laune heraus entstanden und die in einer beliebigen Auswahl gespielt werden können. Sylvia Würtz und Nina Galan entschieden sich für Menuett, Allegro und Polonaise und verbreiteten damit eine heitere, gelöste Stimmung.
Mozart besuchte auch mehrmals Mannheim und machte die Bekanntschaft von Johann Christian Cannabich, einem wichtigen Vertreter der von Johann Stamitz begründeten Mannheimer Schule, die sich während der Regierungszeit des Kurfürsten Karl Theodors in Mannheim in der Zeit von 1743 bis 1778 bildete. Cannabich war ein herausragender Violinist und Komponist. Sylvia Würtz und ihr Vater Roland spielten perfekt aufeinander abgestimmt das lebhafte Duett für Violine und Viola in G.
Das „Wunderkind“ Mozart komponierte als Achtjähriger auf seiner großen Europareise 1764 in London die Jugendsonate KV 11. Dort lernte er Johann Christian Bach kennen, der wie ein Vater zu ihm war und den er sich zum Vorbild nahm. Er machte sich auch den Londoner Stil zu eigen. Mozart schrieb diese Sonate für Klavier. Für die Sonntagsmatinee wählten die Künstler ein Arrangement für die Trio-Besetzung Violine, Viola, Flöte, ein Hörgenuss besonders beim Andante und nahezu schwebend beim Menuetto.
Den Abschluss des Konzerts bildete das Trio in D von Joseph Haydn, dessen kompositorische Praxis auch Mozart beeinflusste. So war diese Sonntagsmatinee nicht nur ein Hörgenuss, sie vermittelte zugleich einen Einblick in die Musikgeschichte. Es ist zu wünschen, dass sich die Reihe der Sonntagsmatineen wieder auf Dauer etabliert, zumal ein abwechslungsreiches Programm verschiedener Musikstile geplant ist.
TerminBei der nächsten Freinsheimer Sonntagsmatinee singt am 9. Juni, um 11.15 Uhr die Sopranistin Kristina Schaum im Altes Rathaus in Freinsheim Arien von Gluck, Pergolesi und Mozart. Sie wird begleitet von Musikern der Leiningischen Hauskapelle. Der Eintritt ist frei.
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Bad Dürkheimer Zeitung
Ausgabe: Nr.121
Datum: Dienstag, den 28. Mai 2013
Seite: Nr.15
"Deep-Link"-Referenznummer: '91_11344682'
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