„Jedes Jahr ein Ringen ums Geld“
Stadt „Jedes Jahr ein Ringen ums Geld“ Freinsheim: Ministerpräsidentin Malu Dreyer trifft sich mit Kulturschaffenden – Musikschule im Mittelpunkt Mit Kulturinitiativen der Verbandsgemeinde Freinsheim sprach Ministerpräsident Malu Dreyer gestern bei ihrer „Regionenreise“ an die Mittelhaardt im Von-Busch-Hof über Kultur im ländlichen Raum. Vor allem die Finanzierung von Projekten und die Schwierigkeiten bei der Förderung der örtlichen Musikschule wurden thematisiert. Deren Leiterin Iris Raffeis betonte den Wert von Musik für die ganzheitliche Bildung der Kinder und die Entwicklung der Persönlichkeit. Sie wünsche sich eine verlässliche und unbürokratische Finanzierung und verwies auf die aktuell sehr schlechte Situation der Musikschule. „Wir arbeiten ausschließlich mit Honorarkräften als Musiklehrer, die schlecht bezahlt werden und nicht abgesichert sind“, so Raffeis, die ihre Funktion ehrenamtlich ausübt. „Jedes Jahr ist es ein Ringen bis zum Jahresende, ob das Geld reicht oder nicht.“ Bürgermeister Jürgen Oberholz und Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld erläuterten der Ministerpräsidentin kurz die Hintergründe. Die Dr.-Kausch-Stiftung habe in der Vergangenheit die kommunalen Mittel getragen, die nun aber weggefallen seien. Nach Oberholz’ Ansicht müsse die Verbandsgemeinde hier einspringen, nicht die Stadt. Der Kreis habe wegen des Entschuldungsfonds seine Zuschüsse ebenfalls streichen müssen. „Die Bedeutung der Musikschule ist vollkommen klar“, betonte Ihlenfeld und verwies auf eine Stiftung, die für kulturelle Initiativen eingerichtet worden sei. „Ich darf Sie alle ermuntern, dafür Anträge zu stellen“, forderte er die Anwesenden auf. Dreyer warb sehr dafür, gemeinsam eine Lösung für die Musikschule zu finden. Rainer Schick vom Von-Busch-Hof-Consort betonte ebenfalls, wie wichtig Kulturangebote für den ländlichen Raum seien. Ohne die großen Institutionen wie in Ludwigshafen und Mainz könne das jedoch nicht funktionieren, wies er auf die Profimusiker des Consorts hin. Dem schloss Dreyer sich an: „Wir brauchen starke Zentren, damit der ländliche Raum überleben kann. Man braucht Leuchttürme, die ins ganze Land ausstrahlen.“ Der Nachmittag habe sie in dem bestätigt, was sie empfinde: „Wir haben eine lebendige Kultur in diesem Land, die gefördert werden muss.“ Stellvertretend für die Kulturschaffenden in Stadt und Region hatten sich neben der Musikschule und dem Busch-Hof-Consort die Literarische Lese und das „Theader Freinsheim“ zu Beginn des Treffens kurz vorgestellt. Über den Bürgerempfang mit Malu Dreyer gestern Abend in Neustadt berichten wir in der morgigen Ausgabe. (bnh) |
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